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Ich bin so froh, dass ich wieder tanzen kann

Ich war ein munteres, bewegliches Kind. Immer nur springen, rennen, hüpfen. Eine Praktikantin in der Kindertagesstätte sagte: „Wie wäre es mit Tanzunterricht?“ So hat alles angefangen. In Kleve wurde ich Mitglied einer Gruppe für Gardetanz, eine Art Karnevalstanz. Großartig!

Im Alter von neun Jahren hatte ich nach dem Tanzen manchmal Schmerzen in meiner rechten Hüfte, die ich nach einer Weile manchmal auch beim Gehen spürte. Irgendwann litt ich eigentlich ständig unter Schmerzen. Die Ursache war Hüftdysplasie, eine Störung in der Entwicklung des Hüftgelenks. Ich unterzog mich verschiedenen Therapien und Behandlungen, von Physiotherapie über Elektrostimulation bis hin zu Akkupunktur. Außerdem nahm ich starke Schmerzmittel. Leider half das alles nicht. Tanzen ging nicht mehr.

Experten in Kleve rieten mir zu einer Operation in der Sint Maartenskliniek oder in einem spezialisierten Krankenhaus in Berlin. Wegen des patientenorientierten Ansatzes und der geringen Entfernung entschied ich mich für Nimwegen. Erst als ich vollständig ausgewachsen war - in meinem fünfzehnten Lebensjahr -, konnte ich operiert werden. Ich hatte keine Angst, ich wollte einfach, dass man mir half. Dennoch waren die ersten Tage nach der Operation schwer. Ich verlor viel Blut und litt unter Krämpfen am ganzen Körper. Zum Glück bekam ich viel Hilfe und Unterstützung, alle waren so nett zu mir! Zu Hause absolvierte ich dann ein intensives Physiotherapie-Programm, und das mit Erfolg: nach vier Monaten stand ich wieder auf der Bühne. Ein unbeschreiblich schöner Moment.

Derzeit trainiere ich mehrmals wöchentlich mit meiner Tanzgruppe, die sich eigentlich wie eine zweite Familie anfühlt. Schmerzen habe ich nicht mehr. Ich studiere Medizinische Biologie in Nimwegen und leite ein aktives Leben. In Kürze muss wohl noch ein Stift aus meiner Hüfte entfernt werden. Ich bin voller Zuversicht, dass auch dieser Eingriff gut verlaufen wird!

- Julia Verfürth